Kreiskrankenhaus Prignitz Schule fÜr Gesundheitsberufe Servicegesellschaft Seniorenpflegezentren Gesundheitszentrum

Aktuelles

Start » Aktuelle News

17.10.2017

K 2016A besucht Gedenkstätte Brandenburg a. d. Havel

Wie viel Handlungsspielraum gab es? Um den Unterricht zur Geschichte der Pflege, besonders zur Rolle der Pflege im Nationalsozialismus begreifbarer zu machen, besuchte auch in diesem Jahr eine Klasse der Schule für Gesundheitsberufe Perleberg die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasiemorde Brandenburg/Havel.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde hier ein früheres Zuchthaus zur Tötungsanstalt umgebaut, in der von Januar bis Oktober 1940 in einer Vergasungskammer 9000 Menschen getötet wurden. Die Tötungsanstalt Brandenburg war eine von sechs Mordstätten der sogenannten „Aktion T4“, der insgesamt über 70 000 psychisch Kranke und Behinderte im deutschen Reich zum Opfer fielen. Hier wurde auch die erste Probetötung mit Kohlenmonoxid durchgeführt.

Ein Besuch der dortigen Ausstellung machte betroffen. Er zeigte den Schülerinnen und Schülern, welche Schicksale Menschen dort erlitten und wie durchdacht innerhalb dieses Tötungsprogramms vorgegangen wurde. Warum haben die Angestellten und somit auch die Pflegerinnen und Pfleger mitgemacht? Konnten sie „Nein“ sagen? Haben sie „Nein“ gesagt? Welche Aufgaben haben sie noch übernommen? Es gab Antworten auf alle diese Fragen.

Nach einer Mittagspause konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit Schicksalen einzelner, deren alter Krankenakten und mit den sogenannten „Trostbriefen“ auseinandersetzen. Nachdenklich ging es dann in die Schlussrunde, in der viel über Möglichkeiten der Verweigerung, aber auch des Mitmachens und somit über Handlungsspielräume früher und heute diskutiert wurde, bevor es mit dem Bus wieder nach Perleberg ging.

Wir danken Frau Münstermann, Mitarbeiterin der Gedenkstätte, für ihre interessanten Informationen und die abwechslungsreiche Gestaltung des Tages.